Freiwillige in Castle de Haar seit mehr als 23 Jahren
Wann haben Sie mit der Freiwilligentätigkeit in Castle de Haar begonnen?
Am 1. Mai 1997 erschien in der VAR, der lokalen Tageszeitung, eine Anzeige von Castle de Haar. Kurz zuvor hatte Castle de Haar begonnen, mit Freiwilligen zu arbeiten. Es wurden mehrere Freiwillige gesucht. Auch Verkäuferinnen und Verkäufer. Als Bäckertochter reizte mich das. Nach einem Vorstellungsgespräch konnte ich anfangen. Alles war neu, lustig und interessant. Insgesamt waren es 15 Freiwillige. Man stelle sich das vor! Jetzt sind es über 230.
Ich begann im Keller. Ausgestattet unter anderem mit einer Vitrine mit Souvenirs, Prospekten in verschiedenen Sprachen und einem Tisch mit Büchern. Außerdem gab es Kaffee, Apfelkuchen und alkoholfreie Getränke.
Wie sah Ihre ehrenamtliche Arbeit damals aus?
Die Eröffnung des Schlosses steckte noch in den Kinderschuhen. Das Schloss war nur an Wochenenden und ansonsten meist an Feiertagen geöffnet, nicht aber an Weihnachten. Es gab nur zwei Führungen pro Tag. Wenn der Baron für den Monat September kam, hatten wir frei. Nach der Abreise des Freiherrn blieben im Keller schöne Zuckerarbeiten übrig.
Wir haben einmal darum gebeten, den Baron zu treffen. Das ist uns gelungen. Wir waren alle etwas schüchtern, aber es war trotzdem etwas Besonderes.
Regelmäßig wurden besondere Veranstaltungen organisiert. Dazu gehörten Geisterwochenenden und Harry-Potter-Aufführungen. Dann gab es einen großen Eimer Limonade als Zaubertrank. Die Kinder bekamen alle einen Becher. Ich stand da als Hexe, mit schwarzem Spitzhut und einem schwarzen Zahn!
Außerdem organisierte sie an zwei Wochenenden im Dezember das "Haar Unique". Wir haben Kaffee serviert. Dann bekamen die Leute eine Führung. Zum Abschluss gab es in der Haupthalle einen Glühwein, den wir selbst in einer großen Pfanne erhitzt hatten. Dann ging es mit einer Laterne durch den Park zum Abendessen ins Dorf. Das war sehr besonders und romantisch.
Das Schloss war zufrieden mit uns und wir erhielten jährliche Geschenke, darunter eine schöne Radierung des Schlosses mit der Unterschrift des Barons. Das habe ich immer noch. Außerdem gab es jedes Jahr einen Neujahrsempfang. Die "Haarklovers", der heutige Freiwilligenrat, wurde gleich 1997 gegründet.
Was hat sich in diesen fast 24 Jahren verändert?
Der Unterschied zwischen damals und heute ist gewaltig. Ich habe SO viele Veränderungen gesehen! Zum Beispiel wurde das Schloss ein offizielles Museum. Direktoren kamen und gingen. Und natürlich die Restaurierung: Es hat sehr lange gedauert, aber am Ende ist es wunderschön geworden.
Außerdem wurde der Laden ein paar Mal verlegt. Wir haben im Pförtnerhaus Souvenirs verkauft, bis der neue Laden auf dem Stallplatz fertig war. Der neue Laden war eine große Überraschung. Wir hatten eine eigene Registrierkasse und viel mehr Souvenirs. Wir hatten weniger Kontakt mit den Führern, weil wir nicht mehr im Schloss arbeiteten.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt waren über zweihundert Freiwillige aktiv. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Inzwischen bin ich wieder Hostess und Verkäuferin im Keller. Zum Glück wieder im Schloss. Inzwischen gibt es den Laden schon seit einiger Zeit: ein Hit.
Warum macht die Freiwilligenarbeit hier so viel Spaß?
Es ist immer wieder schön zu hören, wie toll die Besucher, egal woher sie kommen, das Schloss finden. Auch als Kollegen haben wir eine gute Zeit. Ich arbeite an einem normalen Tag und wir haben ein nettes kleines Team. Wir freuen uns, wenn wir uns gegenseitig begeisterte Geschichten über unsere Arbeit erzählen. Wir sind stolz auf unser 'eigenes' Schloss.
Welches ist das beste Ereignis, das Sie in all den Jahren in De Haar erlebt haben?
Manchmal erlebt man schöne Dinge. Einmal kamen eine junge Frau und ihr Freund hinterher auf mich zu. Sie erzählte mir auf Englisch, dass ihr Freund ihr einen Heiratsantrag auf dem Schloss gemacht hatte. Das war schon etwas Besonderes. Und unser Vorgesetzter hat auf der Haar geheiratet und ist mit dem Hubschrauber gekommen, das war schon etwas Besonderes! Es gibt so viel zu erzählen.
Bleiben Sie also noch eine Weile!
Ich bin jetzt 78 Jahre alt und hoffe, dass ich, solange ich gesund bleibe, noch einige Zeit in Castle de Haar arbeiten kann. Ich bin gerne unter Menschen, deshalb passt diese Arbeit gut zu mir.