Unmittelbar nach Beginn der Restaurierung des Schlosses wurde mit der Anlage eines Parks und mehrerer Gärten begonnen, die ebenso spektakulär sein sollten wie das Schloss selbst. Die Gestaltung und Anlage der Gärten war keine leichte Aufgabe. Neben der Rekonstruktion der alten Gärten mussten auch die Merkmale der umgebenden Landschaft, einer Wiesenlandschaft, erhalten bleiben.
Der Architekt Pierre Cuypers ist ebenfalls sehr stark an der Garten- und Parkgestaltung beteiligt; vor allem in den unmittelbar an das Schloss angrenzenden Gärten scheinen viele Ideen von ihm zu stammen. Hier ist auch der Einfluss von Baron Etienne selbst, der sehr entscheidende Ideen zur Architektur, Inneneinrichtung und Gartengestaltung hat, von großer Bedeutung. Allerdings stoßen sie auf viele (technische) Probleme.
Der Baron legte diese Probleme schließlich 1895 dem Gartenarchitekten Hendrik Copijn vor. Dieser löste die Probleme dann auch gekonnt. Unter seiner Leitung entstand in der weitläufigen Landschaft ein englischer Landschaftspark, in dem - rund um das Schloss - Gärten im französischen Stil angelegt wurden. Die Gärten sind zum Teil eine Rekonstruktion der ursprünglichen Gärten mit Wasserspielen, Wäldern, Gemüsegärten und Volieren und zum Teil eine Ergänzung derselben.
Baron Etiennes Wunsch war es, dem Park sofort ein erwachsenes Aussehen zu geben. Dies wurde auf spektakuläre Weise realisiert. Aus der ganzen Provinz Utrecht wurden 40-jährige Bäume nach De Haar gebracht. Rund 7.000 Bäume wurden über Nacht auf Jigs transportiert. Diese Bäume sind etwa 140 Jahre alt!
Unmittelbar um das Schloss herum befinden sich mehrere geometrische Gärten, die hauptsächlich dekorativen Charakter haben, wie der Römische Garten, der seinen Namen von der Form einer römischen Rennbahn hat. Hier findet man ein besonderes Detail aus Copijns Entwurf, das "Ha Ha". Ein Ha Ha ist eine Böschung, die den Blick von der Straße aus begrenzt und den Park scheinbar nahtlos in den Zuiderpark übergehen lässt, wo sich heute der Golf Club De Haar befindet.
Im Park befindet sich auch der Rosengarten mit dem Denkmal, das an Etiennes ältesten Sohn, Baron Hélin van Zuylen van Nijevelt, erinnert, der 1912 im Alter von 24 Jahren bei einem Autounfall in Rumst bei Antwerpen starb. Die abgerissene Säule verweist auf das zu früh beendete Leben von Hélin. Der Rosengarten beherbergt über 1.200 Rosen in 79 verschiedenen Sorten. Jeden Sommer blühen diese Rosen in voller Pracht.
In den letzten 10 Jahren wurden die stilvollen Gärten von Copijn einer umfangreichen Restaurierung unterzogen. Die eindrucksvollste Restaurierung ist die des Grote Cour. Dieser Vorplatz vor der Schlosstreppe wurde von Copijn in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Zu diesem Zweck wurde der Hof um 1.800 m3 Erde aufgeschüttet, mit neuen Wegen und Kreisen versehen und zum ersten Mal seit 40 Jahren wurde das Familienwappen in der Mitte des Vorplatzes gepflanzt.
Der Große Kanal oder Kreuzteich ist ein echter Blickfang im Norden des Schlosses. Vom Ende dieses langgestreckten Teichs aus hat man einen schönen Blick auf das Schloss, wobei sich der Ritterturm bei schönem Wetter genau in der Mitte des Teichs spiegelt.
Neben den Stilgärten entwarf Hendrik Copijn für den Noorder- und Zuiderpark einen Landschaftsgarten, in dem ausgedehnte Teichanlagen, ein Wildpark, ein Irrgarten und schöne Aussichten den Charakter bestimmen. Die vielen kleinen Brücken und verschlungenen Wege laden zu täglichen Spaziergängen ein.