Erhebliche Fortschritte
Von: Mario Broekhuis
Die Annäherung an den Grand Duc - wir werden diesen Namen der Einfachheit halber beibehalten - schreitet zügig voran. Die Kutsche von Schloss de Haar wird allmählich ansehnlicher. Das knisternde Lackleder ist gereinigt, kahle Stellen der Innenverkleidung sind aufgefüllt und das Fahrgestell hat teilweise einen neuen Anstrich erhalten. Doch das elegante Gefährt steht noch abseits.
Zu einem früheren Zeitpunkt hatte die Restauratorin Maria Stolk die abblätternde Farbe des Gehäuses bereits verfestigt, d. h. sie einfach fixiert, um ein weiteres Abblättern zu verhindern. Diese Konsolidierung erfolgt durch das Einspritzen einer Leimsubstanz und das Erhitzen der alten Farbe, so dass sie sanft und gleichmäßig wieder an ihren Platz fließt. Anhand der Farbunterschiede im Lack erkannte sie dabei frühere Restaurierungen, die den Verfall offenbar nicht verhindern konnten. Für das Fahrgestell bedeutete dieser Verfall, dass alle Teile demontiert und teilweise abgeschliffen, gespachtelt und neu lackiert werden mussten, und zwar in einer matten Farbe, damit sie sich nicht von den Teilen in der alten Farbe abheben. In der Zwischenzeit setzten Piet Stolk und ein Auszubildender des Restaurators Stolk die Teile wieder zusammen. Und dabei ist alles wieder perfekt ausgerichtet, denn in den Jahren im Depot hatten sich die hinteren Federn nach innen geneigt, der Wagen war nach vorne "gekippt" und der so genannte Äquator war verbogen. Wie ein Auto, dessen Räder nicht ausgewuchtet sind, konnte der Wagen einfach nicht mehr rund laufen.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, mit einer weichen Bürste und einem freundlichen Reinigungsmittel den Staub und Schmutz von mehr als einem Jahrhundert von den ledernen Flügeln und dem Frontschild abzuwaschen. Das Leder war einst von der Farbe glänzend, aber eben diese Farbe ist mit der Zeit ausgetrocknet und rissig geworden. Craquelé nennen wir das. Es ist reizvoll zu sehen. Gleichzeitig sind aber auch Ränder des Leders abgebrochen und einige der Nähte sind verschlissen. Die Stolks haben es mit den sprichwörtlichen Samthandschuhen repariert.
Außerdem hat Piet Stolk Holzrahmen für die fehlenden Kissen auf Bock und Dienerbank angefertigt, Jean-Louis Stolk arbeitet an den Kerzenlampen und Maria Stolk hat den Bestand an Wattestäbchen angezapft, um den alten Lack zu entfernen. Das sind alles Präzisionsarbeiten, an denen jetzt vier Handwerker täglich arbeiten.
Die vier Wagen dieses Projekts stammen aus der Verwaltung von Borg und dem Nationaal Rijtuigmuseum Nienoord und werden von Kasteel De Haar als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Dieses Projekt wurde ermöglicht durch VZW Pater David, Prins Bernhard Cultuurfonds, Stichting Bredius, VSB Fonds, Stichting Bonhomme Tielens, Mondriaan Fonds und Stichting kasteel de Haar. Die Stiftung Hippomobiles Erbe überwacht die Umsetzung und kümmert sich um die Kommunikation.
Mario Broekhuis (51), ein diplomierter Verwalter, fühlt sich auf einem historischen Landgut wie De Haar pudelwohl. Außerdem kennt er einenWagenladungenund kann wunderbar darüber berichten. Deshalb informiert uns Mario auf dieser Seite monatlich über die Fortschritte bei der Restaurierung von vier Wagen für De Haar. Die vier Wagen in diesem Projekt stammen aus der Verwaltung von Borg und dem Nationaal Rijtuigmuseum Nienoord und werden von Kasteel de Haar als Dauerleihgabe übernommen. Dieses Projekt wurde ermöglicht durch VZW Pater Davids, Prins Bernhard Cultuurfonds, VSBfonds, Stichting Bonhomme Tielens und Stichting Kasteel de Haar. Die Stiftung Hippomobiles Erbe überwacht die Umsetzung und sorgt für die Kommunikation.