Eichhörnchenhaar-Schwertbürste (Teil 3)
Von: Mario Broekhuis
Eine Zeit lang war es ruhig um den Grand Duc, den zweiten Wagen von Schloss de Haar in der Restaurierungswerkstatt. Das hatte alles mit der akribischen Reinigung der alten Schichten zu tun. Inzwischen, da wir den Prozess Schritt für Schritt verfolgen, ist das für uns nicht mehr so spannend. Auf großen Teilen des Fahrgestells war der Lack völlig verschwunden. Diese Teile wurden in einem unscheinbaren Preußischblau neu lackiert. Und jetzt wird es wieder spannend: Maria Stolk holt ihre Pinsel hervor, um das Binsenmuster zu rekonstruieren.
Ho-ho, 'Quasten' ist ein völlig falscher Ausdruck, ruft die Restauratorin gleich. Es ist ein sogenannter Schwertpinsel aus Fehhaar, mit dem sie die gelben Streifen auf den Sockel malt. "Hier und da, wo man nicht dazwischen kommt, nehme ich einen langen Kuhhaar-Grabenzieher", sagt sie. Sie zeichnet die Streifen freihändig. Das ist eine große Kunst, nicht nur um die Striche perfekt gerade zu ziehen, sondern auch um sie im richtigen Abstand zueinander zu halten und eine gleichmäßige Dicke zu erreichen. Schon ein kleiner Fehler führt zu einer sofortigen Unordnung. Sie können es sich lebhaft vorstellen. Es ist eine Art von Kaligraphie. Aber wie bereitet sie sich darauf vor, was die Konzentration angeht? "Man muss in einen Fluss der totalen Leere und Entspannung kommen. Und ich muss ein bisschen schielen, dann geht es am besten. Das Blinzeln braucht viel Zeit. Manchmal setzt man eine nach der anderen auf und dann bleibt man 'hängen' und es ist, als ob man plötzlich nicht mehr kann. Wenn ich damit anfange, bin ich immer neugierig, ob ich es noch kann... Und nicht nur ich, auch meine Kollegen", lacht Maria herzlich....
Sie ist überrascht, dass auf dem Fahrgestell des Grand Duc nicht so "extrem viel" ist. "Jetzt, wo sie drauf sind, einschließlich aller alten Fragmente und das Ganze wieder komplett sichtbar ist, ist es außergewöhnlich, wie modern das Muster ist. Ich meine, für die damalige Zeit."
Das Schwierigste an dieser Eilarbeit ist die Farbe. Maria sagt: "Ursprünglich war es ein kräftiger Gelbton, aber bei einer Restaurierung wie dieser, bei der man die alte Farbe an Ort und Stelle belässt und mit neuer Farbe auffüllt, muss man sehr vorsichtig sein, dass die neue Farbe nicht zu kräftig wird. Aus drei Metern Entfernung sieht man vielleicht nicht sofort, was der Restaurator hinzugefügt hat. Es hat lange gedauert, bis ich aus dem dunklen Chromgelb eine passende Farbe gefunden hatte. Die gleiche Farbe" gibt es nicht. Außerdem sollte für den Fachmann in Zukunft erkennbar sein, was authentisch ist und was hinzugefügt wurde. Es ist die Suche nach dem richtigen Gleichgewicht."
Nach der Verrohrung erhält der Unterboden eine so genannte Endlackierung, eine Schutzschicht. "Laufen wir im Zeitplan? Ich behalte es im Auge, aber es macht nicht viel Sinn, zwischendurch darauf zu achten. An einem Rad wurden viele Quadratzentimeter gereinigt. Ich glaube, wir haben das Schlimmste hinter uns."
Die vier Wagen dieses Projekts stammen aus der Verwaltung von Borg und dem Nationaal Rijtuigmuseum Nienoord und werden von Kasteel De Haar als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Dieses Projekt wurde unter anderem ermöglicht durch VZW Pater David, Prins Bernhard Cultuurfonds, Stichting Bonhomme Tielens, VSB Fonds, Mondriaan Fonds und Stichting kasteel de Haar. Die Stiftung Hippomobiles Erbe überwacht die Umsetzung und sorgt für die Kommunikation.
Mario Broekhuis (51), ein diplomierter Verwalter, fühlt sich auf einem historischen Landgut wie De Haar pudelwohl. Außerdem kennt er einenLehre der Trainerund kann wunderbar darüber berichten. Deshalb informiert uns Mario auf dieser Seite monatlich über die Fortschritte bei der Restaurierung von drei Wagen für De Haar. Die drei Wagen in diesem Projekt stammen aus der Verwaltung von Borg und dem Nationaal Rijtuigmuseum Nienoord und werden von Kasteel de Haar als Dauerleihgabe übernommen. Dieses Projekt wurde ermöglicht durch VZW Pater Davids, Prins Bernhard Cultuurfonds, VSBfonds, Stichting Bonhomme Tielens und Stichting kasteel de Haar. Die Stiftung Hippomobiles Erbe überwacht die Umsetzung und sorgt für die Kommunikation.