Kuratorin Katrien Timmers, besonders stolz auf die Ausstellung Bon Voyage!
Katrien Timmers begann 2002 als Tourismusbeauftragte, war aber auch für alle möglichen operativen und zeitlich begrenzten Projekte zuständig. Als im Zuge der Restaurierung des Schlosses die gesamte Sammlung ausgelagert werden musste und eine Kuratorin benötigt wurde, wurde ihr die Rolle der Kuratorin übertragen.
Ihre einzigartige Rolle
"Das war mein großes Glück. Ich interessiere mich sehr für Geschichte, Kunst und Antiquitäten, recherchiere und schreibe gerne. Dieser Job ist genau das Richtige für mich! Ich recherchiere viel Wissen und gestalte Ausstellungen. Außerdem bin ich für die Konservierung und Verwaltung der Sammlung zuständig. In diesem Zusammenhang suche ich auch nach Ressourcen für die Restaurierung von Objekten und beaufsichtige das Projekt. Da ich die zuständige Person bin, wenn es um die Geschichte des Schlosses, der Familie und der Sammlung geht, bin ich auch eng in neue Produkte für Besucher und die Abteilung Marketing & Programmierung eingebunden."
"Während der Restaurierung des Schlosses zwischen 2006 und 2011 haben wir keine Ausstellungen gemacht. Dann habe ich in Zusammenarbeit mit der Abteilung Marketing & Programmierung eine Ausstellung über Hochzeitskleider niederländischer Berühmtheiten zusammengestellt. Dann eine sehr schöne Silber-Ausstellung."
Gute Reise
Am 3. April eröffnete das Kasteel de Haar die Ausstellung "Bon Voyage! Grüße aus dem Goldenen Zeitalter des Reisens". Eine wunderbare Ausstellung, die ohne Katriens akribische Recherche nicht möglich gewesen wäre. Bon Voyage!' zeigt sehr schön, wie der Baron und die Baronin als echte Vertreter des 'Goldenen Zeitalters des Reisens' reisten. Wie sie, unterstützt von Trägern, mit ihren unzähligen Kabinenkoffern, Koffern und Reiseutensilien reisten. Sie nahmen ihr Leben von zu Hause mit auf die Reise, Zimmermädchen und Kammerdiener begleiteten sie, sie wohnten in noblen Grand Hotels und aßen nach französischer Art" wie zu Hause. Sie nutzten alle modernen Verkehrsmittel, die ihnen damals zur Verfügung standen: die Eisenbahn, das Automobil, die Ozeandampfer usw. Sie konnten dies nur tun, weil sie wohlhabend waren. Reisen war wirklich noch nicht alltäglich."
Die Ausstellung zeigt, wie unglaublich oft die Familie Van Zuylen von zu Hause weg war. Sie reisten bereits viel zwischen ihren eigenen Häusern in Nizza, Paris und Haarzuilens hin und her. Aber regelmäßig hielten sich alle vier, Vater, Mutter und die Söhne Hélin und Egmont, an einem anderen Ort irgendwo auf der Welt auf. "Sie schickten sich dann gegenseitig Postkarten und Telegramme, um alltägliche Angelegenheiten zu besprechen und sich gegenseitig Grüße zu übermitteln. Außergewöhnlich ist auch, wie unterschiedlich der Nervenkitzel war, den sie als Reisende empfinden wollten. Heutzutage fährt man mit so wenig Gepäck wie möglich in den Urlaub und möchte so authentisch wie möglich sein und so leben wie anderswo. Unser Baron und unsere Baronin taten das nicht; sie lebten im Ausland wie zu Hause. Sie kleideten sich zum Spazierengehen, zum Déjeuner, zum Tee und zum Abendessen, genau wie zu Hause. Sie reisten auch gerne in kolonisierte Länder, dort war das Leben erkennbar westeuropäisch."
Keine leichte Aufgabe
Die Zusammenstellung dieser Ausstellung war für Katrien keine leichte Aufgabe. "Unser Baron und unsere Baronin waren ein bisschen schlampig. Sie haben zwar Fotos hinterlassen, aber die waren wahllos in Fotobüchern ohne Datum und Ort. Sie haben auch kein Reisetagebuch oder ähnliches geführt. Also musste ich mir aus allen möglichen losen Postkarten, Telegrammen, Briefen, Fahrkarten usw. ein Bild von ihren Reisegewohnheiten machen."
Neben diesen Poststücken ist auch eine Sammlung besonderer Gegenstände zu sehen, die sie auf ihren Reisen gesammelt haben. Vor allem aber gibt es eine wunderbare Sammlung von Reiseutensilien aus dem 19. und 20. Jahrhundert aus der Sammlung der Royal Antiquarian Society. Jahrhunderts aus der Sammlung der Royal Antiquarian Society. "Das sind Gegenstände, die zwischen einem Picknickkorb und einem Beauty Case liegen. Kisten und Koffer mit allen möglichen praktischen Utensilien, maßgeschneidert für wohlhabendere Reisende. Oft sind sie aus schönen Materialien gefertigt. Wir haben sogar einen von Königin Regentin Emma!"
Erleben Sie es selbst!
Katrien fügte hinzu: "Kommen Sie nach De Haar. Es ist immer ein Erlebnis, aber jetzt mit dieser Ausstellung, den Reiseerleichterungen und der Möglichkeit, andere Zimmer zu besuchen, lohnt es sich besonders. Idee: Bringen Sie Ihren Picknickkorb mit und machen Sie es sich im Gras gemütlich!"
Die Ausstellung "Bon Voyage! Grüße aus dem Goldenen Zeitalter des Reisens" ist bis zum 29. September 2019 zu sehen. Für diese Ausstellung gelten die normalen Eintrittspreise.
Foto: Marnix Schmidt