Brak im Jahr 1907 - Kutschenprojekt De Haar Teil 3

Von: Mario Broekhuis

In der Werkstatt wird derweil die Yacht Break von Castle de Haar komplett zerlegt. Während Maria Stolk an den Polstern arbeitet, hat ihr Mann Piet die Deichsel der Kutsche wieder eingebaut und repariert Risse im Holz.

"Die Wachstuchimitation ist fertig. Es ist ein neues Verfahren, das ich angewandt habe, aber es bleibt abzuwarten, ob ich später bei der Bearbeitung noch positiv davon überzeugt bin. Aber jetzt sieht es gut aus", sagt die Restauratorin Maria Stolk, während sie versucht, eine alte, verloren gegangene Technik neu zu erfinden. Das Handwerk der Kutschenbauer am Leben zu erhalten, ist für De Haar ein wichtiges Ziel des Projekts. Das Wachstuch wird benötigt, um die beiden Stoffstücke, die so genannten Volants, zu restaurieren, die an den Sitzen der Jachtbremse hängen. Die Lappen wurden sorgfältig demontiert und mit Spülmittel und entmineralisiertem Wasser gereinigt. Dabei entdeckte der Restaurator etwas Seltsames: Auf der Innenseite des einen Tuches steht mit Bleistift "Brak Baron de Zuilen 619", auf dem anderen "Brack ... ... . Zuylen", und ganz unten steht 14 oder 19-01-1907. 1907 könnte die Jahreszahl einer Reparatur sein. Brak' ist zweifellos eine Verballhornung von break; der ehemalige Polsterer war ein Handwerker, aber kein großer Schriftsteller. Zu den weiteren Resten der Polsterung gehört der Bezug einer Rückenlehne. Auch dieses blaue Laken wird gereinigt und Maria dichtet die kleinen Löcher darin ab. Aber danach ist die Polsterei für eine Weile erledigt. Die schwierige Entscheidung, welches Kissen es sein soll, wird aufgeschoben, wie Maria im Fortschrittsbericht schreibt: "Ich habe festgestellt, dass das englische Laken nicht meinen Qualitätsansprüchen entspricht. Auf der Rolle ist es schön, aber beim Testen fusselt es sehr schnell auf der Oberfläche. Ich bin jetzt auf der Suche nach einem anderen Material. Das ist der erste Grund, warum ich aufgehört habe zu polstern. Die Arbeit hat sich also komplett umgedreht. Die Kissen kommen jetzt viel später."

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Mario Broekhuis (51), ein diplomierter Verwalter, fühlt sich auf einem historischen Landgut wie De Haar pudelwohl. Außerdem kennt er einenLehre der Trainerund kann wunderbar darüber berichten. Deshalb informiert uns Mario auf dieser Seite monatlich über die Fortschritte bei der Restaurierung von drei Wagen für De Haar. Die drei Wagen in diesem Projekt stammen aus der Verwaltung von Borg und dem Nationaal Rijtuigmuseum Nienoord und werden von Kasteel de Haar als Dauerleihgabe übernommen. Dieses Projekt wurde ermöglicht durch VZW Pater Davids, Prins Bernhard Cultuurfonds, VSBfonds, Stichting Bonhomme Tielens und Stichting kasteel de Haar. Die Stiftung Hippomobiles Erbe überwacht die Umsetzung und sorgt für die Kommunikation.